Moderne Schlauchwaschanlage für die Freiwilligen Feuerwehren im Mainbogen

Weit mehr als nur gemeinsame touristische Vermarktungsideen:
Gemeinsames Projekt aus dem Bereich der Freiwilligen Feuerwehr zeigt einmal mehr die Stärken und Vorteile der Mainbogen-Allianz
Schwebheim, 25.11.2016 – Was zunächst auf wenigen Handlungsfeldern begann, ist inzwischen zu einem schlagkräftigen Instrument der Mainbogen-Gemeinden geworden: Die Zusammenarbeit der Gemeinden Gochsheim, Grafenrheinfeld, Grettstadt, Schwebheim, Sennfeld und Röthlein.
Während gesellschaftliche und rechtliche Veränderungen auch die Kommunen fortwährend vor immer neue Herausforderungen stellen, erleichtern untereinander abgestimmte Beschaffungsprozesse und eine ausgewogene Arbeitsteilung in verschiedensten Bereichen die Bewältigung der gemeindlichen Aufgaben.
Ein aktuelles Projektbeispiel zeigt einmal mehr die Vorteile dieser Art von gemeindeübergreifender Kooperation:
Gemeinsame Beschaffung einer modernen Schlauchwaschanlage am Standort Schwebheim: Beteiligte Gemeinden profitieren von Sprung auf moderne Technik und Kostenteilung
Im vergangenen Jahr zeigte sich der Bedarf, die Schlauchwäsche und -pflege in einigen Mainbogengemeinden neu zu regeln. Als gute Lösung erkannten die Gemeinden Schwebheim, Röthlein, Gochsheim und Grettstadt eine gemeinsame Anschaffung einer modernen Schlauchpflegeanlage. In Sennfeld und Grafenrheinfeld waren für die örtlichen Wehren bereits entsprechende Einrichtungen vorhanden. Die geplanten Beschaffungskosten liegen bei rund 80.000 Euro.
Für die beteiligten Gemeinden hatte die gemeinsame Beschaffung mehrere Vorteile: Die gemeinsame Problemstellung wird für alle Gemeinde gewissermaßen „aus einem Guss“ gelöst, die Anlage erhält die nötige Auslastung und der entstehende finanzielle Aufwand bleibt für alle beteiligten Gemeinden überschaubar.
Zudem bedeutete die Beschaffung auch einen großen technologischen Schritt nach vorne auf den aktuellen Stand der Technik: Eine solche Anlage ist im Gegensatz zu früheren Anlagen sehr kompakt, leicht zu bedienen, vergleichsweise zeitsparend und mit sämtlichen nötigen Funktionen bis hin zur Fehlerprüfung und -dokumentation ausgestattet.
Als Standort für die Anlage einigten sich die Gemeinden auf eine Schlossscheune in Schwebheim, die die Gemeinde vor einiger Zeit erworben hatte. Die Federführung für die Anschaffung lag daher auch bei der Gemeinde Schwebheim, in enger Zusammenarbeit mit der Schwebheimer Feuerwehrleitung.
Im Oktober 2016 wurde die Anlage geliefert und in Betrieb genommen. Insgesamt wird die Anlage von zehn Feuerwehren genutzt: Gochsheim und Weyer, Röthlein mit Heidenfeld und Hirschfeld, Grettstadt mit Ober- und Untereuerheim und Dürrfeld sowie von der Wehr der Standortgemeinde Schwebheim. Die Schlossscheune wird aktuell noch nach den Erfordernissen
der Anlage renoviert. Bis die Scheune komplett umgebaut ist, ist die Anlage vorübergehend im Schwebheimer Feuerwehr-Gerätehaus untergebracht.
Der Schwebheimer Bürgermeister Dr. Volker Karb freute sich über die reibungslose Zusammenarbeit bei dem Projekt: „Mein besonderer Dank gilt den beiden Schwebheimer Kommandanten und allen, die daran mitgewirkt haben, die technischen Details für die Anlage zu klären und aufeinander abzustimmen. Alle beteiligten Gemeinden profitieren nun von einem von Sprung auf eine moderne Technik, die den gestiegenen Anforderungen gerecht wird, und natürlich auch von der Kostenteilung in der Anschaffung, die allen zu Gute kommt.“
Die Beschaffung der zugehörigen EDV- und Technikausstattung sowie eines ergänzenden Schlauchpools läuft bzw. ist in Teilen schon abgeschlossen. Die Feuerwehrleitung hatte auch frühzeitig begonnen, die nötigen Unterweisungen und Schulungen durchzuführen.
Auch an anderen Stellen hat sich die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit im Bereich der Feuerwehren im Übrigen bewährt, etwa bei der gemeinsamen Umstellung auf digitale Funkgeräte oder im Zuge der laufenden Beschaffung eines Drehleiterfahrzeugs. Bei letzterem ist für die Allianz nach wie vor die geplante Standortgemeinde Gochsheim federführend im Ausschreibungs- und Beschaffungsprozess aktiv.
Hintergrund:
Am 10.03.2016 wurde von der Gemeinde Schwebheim federführend für das gesamte gemeinsame Projekt der vier Allianzgemeinden Gochsheim, Grettstadt, Röthlein und Schwebheim ein Zuwendungsantrag bei der Regierung von Unterfranken gestellt. Dabei ging man von einer Kostenschätzung von rund 80.000 € aus.
Relativ schnell wurde dann am 28.04.2016 der Zuwendungsbescheid von der Regierung von Unterfranken erlassen. Als Zuschuss wurden 20.970 € bewilligt. Die Auszahlung des Zuschusses kann frühestens im Jahr 2017 erfolgen.
Von vier angeschriebenen Firmen haben drei ein Angebot zur Lieferung der Anlage abgegeben. Nach eingehender Prüfung durch die Feuerwehr hat man sich für das wirtschaftlichste Angebot der Firma Bockermann aus Enger entschieden. Die Anlage wurde im Oktober 2016 geliefert und übergeben. Die Kosten der Anlage lag bei rund 57.000 €. Hinzu kommen die Ausgaben für das zugehörige PC-System, Schlauchpool und weitere anlagebezogene technische und bauseitige Ausstattung.
Der Umzug der Anlage in die Schlossscheune erfolgt im Laufe des Jahres 2017, wenn dort alle Umbaumaßnahmen abgeschlossen sind. Jede Feuerwehr erhält einen Zugangs-Transponder, so dass jede Wehr im Rahmen der vorgegebenen Zeiten die Schlaucharbeiten möglichst flexibel durchführen kann. Für die Nutzung sollen die Bedingungen zunächst übergangsweise geregelt werden. Vor der Festlegung von Kostensätzen für die laufenden Betriebskosten sind zunächst Erfahrungswerte etwa für den Strom- und Wasserverbrauch der Anlage zu sammeln.