Wissenswertes für Hundebsitzer

Die Jagdpächter, Jagdgenossen und Landwirte bitten, auf folgende Hintergrundinformationen für Hundebesitzer hinzuweisen:

Diese Informationen sollen eine kleine Hilfestellung sein, weshalb die Jäger ab und an in der Flur auf Sie als Hundehalter zukommen und Sie auf Ihre freilaufenden Hunde ansprechen.

Ziel ist es, um Verständnis für die Sichtweise des Jägers zu werben, ohne Hundehaltern die Freude an der Flur zu nehmen oder ihnen Schlechtes in der Art ihrer Hundeerziehung zu unterstellen.

Allein schon, wenn Sie die beiden folgenden Bereiche kennen, wäre schon viel geholfen. Sie als Hundehalter wissen sicherlich selbst am besten, wie Sie Ihren eigenen Hund in solch einer Situation einschätzen können und wie Sie mit diesen Situationen umgehen können:

Rehe verbergen sich oft in Heckenstreifen oder an Waldrändern, nicht weit weg von Wegen.

Durch die Witterung des Hundes werden die Tiere bereits nervös. Schon durch Anbellen oder auch nur kleine Ansätze von „Jagdverhalten“ kann bereits ein Fluchreflex ausgelöst werden.

Problematisch daran ist, dass die Tiere dann häufig geradewegs losrennen und über weite Strecken nicht mehr „Halt“ machen. Wenn sie dabei – was sie leider häufig tun – im Fluchtreflex blindlings Straßen überqueren, kann es auf diese Weise zu Wildunfällen kommen, die sich zum Teil mehrere hundert Meter weg von der Ausgangsstelle abspielen.

Das kann leider auch dann passieren, wenn Ihr Hund die Aktion sehr schnell abbricht und Sie selbst ein Reh gar nicht bemerkt haben.

Jährlich passieren in Schwebheim im Durchschnitt etwa 20 (!!!) Wildunfälle, davon etwa zwei Drittel mit tragenden Ricken mit bis zu drei ungeborenen Kitzen.

Sicherlich möchten wir Ihnen nicht vorschreiben, wo genau Sie mit Ihrem Hund spazieren gehen, zumal wenn Ihr Hund gut erzogen ist.

Unsere Bitte ist, dass Sie mit wachem Blick für solche Situationen durch die Flur gehen.

Schwierig ist besonders die Frühlingszeit, wenn Jungtiere sich im Gras verstecken. Da sich die Rehkitze ruhig verhalten und geruchlos sind, stellen weder Hunde noch Füchse eine übermäßige Gefahr dar, weil die Kitze selbst für deren sehr gute Sinnesorgane sehr gut verborgen sind.

Schwierig wird es aber dann, wenn die Muttertiere im Fluchtreflex ihre Kitze verlassen. Wenn diese dann beginnen zu „jammern“ geben sie damit ihre Tarnung auf und sind dann ein leichtes Opfer, und zwar nicht für Ihren Hund, sondern für den Fuchs, der etwa die Hälfte der Kitze aufgrund ihrer Rufe nach der Mutter findet und frisst.

Um Sie bei Ihrer täglichen Runde in der Schwamer Flur darauf aufmerksam zu machen, haben die Jagdpächter Hinweistafeln organisiert, welche an markanten Stellen positioniert werden. Welche eine Anregung geben möchten, wie man sich allgemein in der freien Natur verhält. Diese sind lediglich als Hinweis zu betrachten, welchen somit nicht zwingend geltendes Recht zugrunde liegt.

Aus diesem Grund werben wir für Ihr Verständnis und Ihr Gespür bei der Auswahl Ihrer Wege durch die Flur. Vielen Dank für Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung! 

Noch einige Hintergrundinformationen zu den Reh- und Hasenpopulationen:

Rehe setzen ca. zwei Kitze in der Zeit von Mitte Mai bis Mitte Juni, je nach Alter des Muttertiers. Hasen hingegen setzen von Anfang März bis Ende September bis zu fünfmal jeweils zwei bis drei Junge. Von der Population gehen etwa drei Viertel an Raubwild, wildernde Katzen, Hunde und Greifvögel – auch Krähen, Elstern, Eichelhähern – verloren.

Hinzu kommen diejenigen, die von Autos überfahren werden. Darum gibt es nur wenig Hasenbesatz, der in die Winterzeit kommt. Aus diesen Gründen wurde in der Schwebheimer Flur seit 2006 keine Hasenjagd durchgeführt und auch nachweislich kein Hase mehr jagdlich erlegt. Ebenso sieht es bei Rebhühnern und Fasanen aus, die ebenso nur noch gering, wenn überhaupt noch, in der Gemarkung Schwebheim vorkommen.

Ruthard Amthor für die Jagdpächter in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Schwebheim